"Woher kommst du wirklich?"
Wie oft hast du die Frage "Woher kommst du wirklich?" schon gehört oder selbst gestellt? Die Frage wird oft leichtfertig gestellt, als wäre sie ein einfacher Eisbrecher. In einer Gesellschaft, in der selbst unter besten Freunden nicht nach dem Gehalt gefragt wird, scheint es erstaunlich, dass die Frage nach der "Herkunft" als so banal angesehen wird.
Sie ist weit mehr als eine neugierige oder beiläufige Frage. Sie öffnet eine Tür zu einem Labyrinth aus emotionalen Erfahrungen, impliziten Annahmen und tief verankerten Stereotypen. Dahinter können sich komplexe und intime Lebensgeschichten verbergen, die ebenso Traumas, Schmerzen, Ängste und Sorgen enthalten können.
Im Podcast "Woher kommst du wirklich" werden genau die Menschen zu Wort kommen, denen diese Frage regelmäßig gestellt wird – sei es wegen ihres Aussehens oder ihres "anders" klingenden Namens.
Doch entgegen dem, was der Titel vermuten lässt, geht es in diesem Podcast nicht um die Herkunft meiner Gäste.
Stattdessen sprechen wir über das, was wirklich zählt: die einzigartigen, komplexen und emotionalen Geschichten der Menschen.
Ich folge in meinem Podcast keinem Skript, und es gibt keine vordefinierten Fragen. Mein Gast und ich öffnen unsere Herzen und Emotionen und gehen auf eine Entdeckungsreise durch unsere Vergangenheit und Erfahrungen.
"Woher kommst du wirklich?"
Episode 25: Unsichtbare Herkunft, stiller Migrationsschmerz – was bleibt von der Identität? // mit Nina Löwen
Blond, mit einem deutschen Namen und akzentfreiem Deutsch – Nina Löwen erfüllt keine der klassischen „Dreifaltigkeitsfaktoren“, Hautfarbe, Name und Sprache, die sonst zur Frage „Woher kommst du wirklich?“ führen. Doch die Migrationsgeschichte ihrer Familie als Russlanddeutsche erzählt eine andere Geschichte: das Gefühl, in Russland als „die Deutschen“ abgestempelt zu werden und in Deutschland trotzdem nicht ganz dazuzugehören.
Ninas Vater heißt Heinrich – ein Name, der ihn in Russland sofort als „den Deutschen“ erkennbar machte. Doch in Deutschland wurde er oft als „der Russe“ wahrgenommen. Diese doppelte Fremdzuschreibung zieht sich durch Ninas gesamte Familiengeschichte. In der neuesten Episode spricht Nina Löwen über diese Zerrissenheit und teilt mit uns, wie es war, zwischen zwei Welten aufzuwachsen.
Ein zentraler Punkt in unserem Gespräch ist die emotionale Sprachlosigkeit in ihrer Familie. Generationen von Entwurzelung und Migration haben dazu geführt, dass über Gefühle kaum gesprochen wurde. Nina erzählt, dass Zuneigung oft auf praktische Weise ausgedrückt wurde – in Handlungen, nicht in Worten. Das erinnert mich stark an meine eigene Erfahrung. Auch meine Mutter drückte ihre Liebe oft durch Kochen für uns aus, statt über Gefühle zu reden. Diese Art der emotionalen Distanz ist etwas, das viele migrantische Familien teilen und das oft unausgesprochen bleibt.
Es gibt Dinge, die Nina sehr vermisst. Besonders stark ist die Sehnsucht nach der „russischen Seele“, dieser tiefen Melancholie, die durch Musik und Filme transportiert wird. Sie spricht darüber, wie diese Nostalgie ein Teil ihrer Identität geblieben ist, auch wenn sich ihr Leben verändert hat und sie teilweise einen Bruch mit ihren Wurzeln erlebt.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Unsichtbarkeit, die viele Russlanddeutsche erleben. Sie leben oft im „Stealth-Modus“, wie Nina es nennt – sie passen sich an und verbergen ihre Herkunft. Das ist für sie möglich, weil sie äußerlich und mit Namen als Deutsche durchgehen. Doch was geht verloren, wenn man sich ständig anpasst? Wie viel von der eigenen Identität bleibt, wenn man sich unsichtbar macht, um nicht aufzufallen?
Wie stark prägt uns unsere Herkunft? Und wie geht man damit um, wenn man nach außen hin als „normale Deutsche“ wahrgenommen wird, innerlich aber den Migrationsschmerz mit sich trägt?
Wir haben festgestellt, dass das Gefühl, verstanden zu werden und sich einer Community anzuschließen, helfen kann, den Schmerz der Entwurzelung und die Fragen der Identität zu bewältigen.
Dieser Podcast ist auch eine Community, und ich lade euch alle ein, gemeinsam diese Episode anzuhören und über die eigene Identität zu reflektieren.
Infos über Nina:
Nina Löwen ist eine Psychotherapeutin und forscht im Bereich User Experience (UX) und Nutzerverhalten, speziell im Zusammenhang mit digitalen Gesundheitslösungen. Sie legt großen Wert auf gendersensible und antirassistische Arbeit in der Therapie. Neben ihrer Tätigkeit als Therapeutin ist sie auch in der Entwicklung von digitalen Lösungen für psychische Erkrankungen aktiv und setzt sich für die Einbindung von Patienten in diese Prozesse ein. Zudem ist sie als Dozentin tätig und engagiert sich für Diversität und Chancengleichheit.
https://www.psychotherapie-loewen.de/ueber-mich/
Bitte Feedback oder Fragen an Erdal Ahlatci per Mail , LinkedIn oder Instagram
Podcast LinkedIn Profil:
https://www.linkedin.com/company/woher-kommst-du-wirklich/
Musik & Postproduktion:
Joscha Grunewald
Da meinte ich so, naja, aber warum bist du denn so sauer? Ich verstehe das nicht. Ist das vielleicht, ne, machst du dir Sorgen um mich, hast du irgendwie Angst um mich? Und das hat ihn maximal irritiert. Da meinte er so, ich muss doch jetzt mich nicht erklären. Ja, also auch nicht, ich muss meine Gefühle nicht erklären, sondern ich muss mich doch nicht erklären. Also ich glaube, zu sagen, ich bin gerade wütend, und hinter dieser Wut steckt vielleicht eine Angst und eine Sorge um dich, dass du vielleicht was falsch hast, also das ist auch etwas, was das nicht nur mit Russisch-Deutsch zu tun hat, sondern es ist auch etwas von dieser Emotionalität der Sprache, die auch in dieser Generation einfach nicht zugänglich war. Aber wenn wir über Gefühle reden, vor allem was sie erlebt hat, also über ihre Kinder und so weiter, da wird das einfach sehr sachlich oder sehr abgehackt kurz gesprochen. Also sie hat ja zwei Kinder verloren, also wirklich auch ganz schlimm verloren, also ein Kind ist verhungert. Also ich bin jetzt selber Vater, und wenn ich das drinnen hinkriege, kriege ich Gänsehaut, wie schlimm das sein muss. Also sie hat viel Gewalt erlebt und spricht auch nicht drüber. Und ich habe das Gefühl, dass halt durch diese Migration und Armut und diese Verbindungen und Traumas davor, dass die natürlich abstoßen. Ein Mann ist sein Herz. Egal, ob es um den Titel eines Mannes geht, egal, ob es um die Wohltätigkeit eines Mannes geht, Gewicht, Position. Wenn das Herz nicht groß ist, dann kann er nicht groß sein. Aber wenn das Herz groß ist, dann bleibt dieser Mann groß unter allen Umständen. Herzlich willkommen in einer weiteren Episode »Woher kommst du wirklich?« Heute habe ich eine Gästin, die auch aus Berlin kommt wie ich, deswegen freue ich mich besonders, von Berliner zu Berlinerin. Meine Gästin heißt Nina Löwen. Sie ist Psychotherapeutin und arbeitet auch in der Gesundheitsversorgung in der digitalen Branche. Ich glaube, »Mental Health« sagt sie jetzt so. Hört sich da so in der IT-Branche an. Genau, herzlich willkommen, Nina. Habe ich irgendwas vergessen bei der Vorstellung, was du beruflich machst? Nee, erst mal vielen, vielen Dank für die Einladung. Nee, das passt. Ich sage auch immer so. Manchmal sage ich, ich bin klinische Psychologin, Psychotherapeutin und arbeite im Bereich digitaler Gesundheitsversorgung oder so. Aber das ist auch ganz schön viel. Hauptsache, ich wurde auch schon mal als Psychiaterin vorgestellt, das bin ich nicht. Aber »Psychotherapeutin« passt. Es gibt ja tatsächlich Menschen, die den Unterschied nicht kennen. Wenn ich dann über meine psychologische Therapie spreche, dann denken hier viele sehr viel auch schnell am Psychiater und an richtige Krankheiten, die man auch mit Tabletten versorgen kann. Das ist natürlich nicht der Fall. Genau, Nina, ich finde das sehr interessant, weil wir haben ja so ein Vorgespräch geführt. Der Podcast »Woher kommst du wirklich?« geht ja darum, ich lade immer Menschen ein, denen diese Frage gestellt wird. Das heißt, eine andere Herkunft vermutet wird, vor allem bei sie wirklich, also man muss irgendwie herkommen. Ich kenne dich über LinkedIn schon lange und ich wäre jetzt nicht auf die Idee gekommen, Nina Löwen als irgendeinen anderen Hintergrund zu sehen. Das ist ja auch das Spannende bei dieser Herkunftsfrage, dass es immer so eine Sichtbarkeit gibt, worauf dann diese Frage nach der Wirklichkeit kommt und bei anderen kommt die Frage nie. Bei unserem Vorgespräch hast du ein sehr schönes Wort gesagt, also Bezeichnung, das müssen wir merken, die Dreifaltigkeit bei dieser Frage »Woher kommst du wirklich?«, also die Sprache, Name, Aussehen. Also ich meine, jetzt erfüllst du ja eigentlich alles, was nicht gefragt wird. Also Nina hört sich ja Deutsch an, dein Aussehen, ich sehe dich, also die Zuhörer sehen dich nicht, würde ich auch sagen, also das ist normativ für mich nicht, aber jetzt für Deutschland. Und die Sprache, du sprichst Deutsch, also ich würde auch das nicht raushören, ich weiß nicht, ob das immer so war, aber trotzdem gibt es ja, was dich bewegt, mit »Woher kommst du wirklich?«, weil du ja tatsächlich ja irgendwie, wenn jemand dich kennt, eine andere Herkunft irgendwie da ist. Kannst du dazu was sagen? Ja, ich habe da auch schon irgendwie viel in deinem Podcast auch dazu nachgedacht. Das ist tatsächlich so eine Frage, die mir eben, wie du sagst, nicht so häufig gestellt wird. Und das ist lustig, weil ich habe eine Migrationsgeschichte, also ich bin mit sechs rübergekommen mit meiner Familie. Und das ist eben auch so das Spannende, dass teilweise, also ich sage dann manchmal so, ich bin Ausländerin in Stealth-Mode, also man weiß nicht, ich bin unter euch, ihr wisst es gar nicht, aber ich bin da, so ein bisschen, das witzig dargestellt. Aber das ist halt interessant, dass manchen Menschen, die halt hier geboren sind, die aber irgendwie in diesen Dreifaltigkeitsfaktoren fallen, dass denen halt das Deutschsein mehr abgesprochen wird, eben als mir, die ja tatsächlich nicht mehr hier geboren ist. Und eben auch ein Leben in einer anderen Dimension, in einem anderen Land hatte und dann dieses Leben hier und auch eben in einer Familie aufgewachsen ist, die jetzt nicht deutsch war. Ja, aber das ist auch ein Stück weit so dieses Thema Identität, vielleicht auch Assimilation, was du ja auch häufiger besprichst, sodass man dann irgendwann auch wirklich unsichtbar wird, so im Gegenüber. Und wo warst du bis zu deinem sechsten Lebensjahr? Bis zu meinem sechsten Lebensjahr war ich in Sibirien, in Russland. Und du hast so viele Erinnerungen an Sibirien? Ja, also bis sechs ist das natürlich auch schon länger her, sind jetzt 30 Jahre, aber klar, der erste Schulbesuch war da auch schon Einschulung, wie unser Haus aussah. Also wir hatten da so einen kleinen Bauernhof, also jetzt nicht so eine Landwirtschaft in dem Sinne, sondern jede Person im Dorf hatte halt so Kühe und Schweine und ein Kartoffelfeld und so weiter. Und da sind natürlich viele so, gerade so schöne, verklärte Kindheitserinnerungen. Aber auch, da hat man irgendwie viel mitgemacht, auch so die Trennung selbst. Also die Familie wurde damals aufgebrochen. Meine Familie ist mit ein paar Tanten, Unkeln und deren Familie rüber, andere sind erst mal noch dageblieben. Das war eben auch ein großer Schmerz. Und auch so diese Zeit nach Deutschland kommen, also wir sind dann wie viele Leute, so Anfang, Mitte 90er rübergekommen. Und dann eben so dieser Aufenthalt in den sogenannten Notwohnungen, ja, oder bei uns hielt die die Lager, dann irgendwie in diesen Notfallcontainern. Das ist schon alles sehr in Gedächtnis geblieben. Ja, also ich kam ja mit neun, so ein bisschen neuneinhalb nach Deutschland. Ich habe auch viele Erinnerungen und ich habe auch vieles verdrängt gehabt, weil ich glaube auch, für die Erfahrung später in Bayern aufzuwachsen und dann auch einige andere Gründe. Eigentlich hat man sehr viele Erinnerungen, die kommen natürlich nach und nach. Ich weiß gar nicht, glaube ich, also die Erinnerung, glaube ich, ab drei Jahren oder sowas, glaube ich, davor hat man, also, oder zumindest spürt man vielleicht die Erinnerungen mit Gerüche oder Geräuschen oder sowas, aber Bilder hat man im Kopf nicht. Und es ist dann interessant, dass du mit sechs gekommen bist und, also, das war so achtundachtzig, neunzig ungefähr? Ja, so dreiundneunzig. Ja, dreiundneunzig. Also letztes Jahr, genau letztes Jahr, hatten wir ein dreißigjähriges Jubiläum. Das wurde auch so ein bisschen von der Familie gefallen. Ja, ich kann mich an die Zeit erinnern. Also du kommst aus Sibirien und das waren ja praktisch, ich weiß nicht, ob das die richtige Bezeichnung ist, Russlanddeutsche wurde sehr viel benutzt und ich kann mich halt sehr gut erinnern, weil ja viele auch auf einmal in Schüben kamen. Das ist immer so eine, es gab immer so Migration, passiert irgendwas, Kriege, Syrien, dann kommen irgendwie viele Menschen aus diesem Ort, dann gibt es irgendwie, zeitlang gab es sehr viele Menschen aus Bulgarien, türkische Minderheit, die türkisch dort gesprochen hat, dann kamen die Türkei nach Deutschland. Ich kann mich halt daran erinnern an Russlanddeutsche und weil wir waren in der Schule, ich war da schon in der Ausbildung, das war so eine Zeit, wo, ja, es gab schon glaube ich, aber so Ende 80 hat es angefangen, das gab es so bis in die 90er Jahren und für mich war damals halt das Interessante, weil wir uns gefragt haben, das sind ja Deutsche, die aus einem anderen Land kommen, aber die meisten, also fast niemand von den jungen Leuten, konnte auch Deutsch und waren aber auch Deutsche und für mich, es gab ja auch Russen, die da waren und für mich waren es aber eher Russen, also mir ist es eigentlich egal gewesen, aber niemand hat es ja auch in Bayern als auch Deutsche gesehen, das finde ich halt interessant, also das heißt, wenn ich jetzt überlege, ich lebe jetzt im Ausland als Türke, das wird so gesehen, wenn ich jetzt in die Türkei gehen würde, würde ich erstmal ja schon als Türke wahrgenommen, vielleicht will ich mir das sein, klar, wenn ich dann spreche und so weiter, aber wie war das denn für euch, habt ihr das Gefühl gehabt, wir kommen nach Hause oder jetzt, also den Wunsch von vielen Migranten, die denken, Zugehörigkeitsgefühl, wenn ich in dem Land meine Eltern und Großeltern gehe, habe ich auf einmal so das Gefühl, endlich gehöre ich dazu, war das so ein Gefühl? Also es kommt darauf an, wen du, glaube ich, wie meine Familie fragst, also wenn du meine Eltern fragst, auch die sind ja in Russland geboren, für die war das so, dass mein Vater sagt, er hat sich in Russland nicht richtig gefühlt, also der hat auch erst Russisch dann, ich glaube in der Schule oder weiter für eine Schule oder so, so richtig gelernt, die haben halt Plattdütsch zu Hause gesprochen, bei meiner Mutter Schwäbisch, das heißt die waren, auch natürlich nach dem Zweiten Weltkrieg, die waren viel so die Deutschen und die Faschisten in Russland, dementsprechend kamen die in ein Land, das ihnen fremd war trotzdem, sie kannten es ja nicht, aber vielleicht trotzdem so ein Gefühl von, na ja, vielleicht gehören wir hier mehr hin als dort, glaube ich, was dann sich nicht bewahrheitet hat, weil sie waren, so wie du sagst, also die Leute unterscheiden ja nicht, das waren die Russen, die haben einen russischen Akzent gehabt im Deutsch sprechen, also mein Vater hat nicht so sehr Plattdeutsch gesprochen, weil das versteht heute kein Mensch mehr, das ist ja irgendein Deutsch aus einem 1800 oder so, also man hat trotzdem die Akzente gehört, das heißt, hier waren die wiederum die Russen, auch wieder nicht so passend, wenn du aber, glaube ich, meine Geschwister fragst, also die waren älter als ich, ich kam mit sechs rüber, meine Schwester war zehn, mein Bruder 14, also schon junger Mann fast, ich glaube, die haben sich mehr als Russen gesehen, die sind mit der russischen Sprache direkt aufgewachsen, mir wurde erzählt, dass die Oma in Russland gesagt hat, bring den Kindern doch mal Deutsch bei, und meine Eltern haben gesagt, warum sollen die Deutsch lernen, also die leben in Russland, die sollen hier Russisch lernen, das passt schon, ohne zu wissen, dass die in ein paar Jahren dann eben doch nach Deutschland gegangen sind, das heißt, wir Kinder, also ich weiß, es gab so irgendwelche Sprüche irgendwie, rüber, Fisch, Stol, Tisch, also irgendwie so kleine Kinderreime, so mit deutschen, russischen Wörtern, aber Deutsch konnten wir nicht, und das habe ich eben auch so diese Überforderung, die ja dann auch später nicht besser geworden ist in Deutschland, mit, okay, da kommt eine Welle von Menschen, ja, also die Mauer ist gefallen, der Eisenbahnvorhang ist gefallen, in Russland gab es eine schwere wirtschaftliche Not, ja, also es gab eine Inflation, das Geld war nichts mehr wert, es gab irgendwie dann diesen Grund, wegzugehen, und das wurde besonders für die Deutsch-Russen, oder Russland-Deutsche, wenn man es auch so sagen möchte, war es eben möglich, relativ unkompliziert nach Deutschland zu gehen, durch ihre deutsche Staatsbürgerschaft quasi, oder ihre deutsche Ethnie, in Anführungsstrichen, wie auch immer, also ich habe einen russischen Pass gehabt, russische Staatsbürgerschaft, aber auch in meiner Geburtsurkunde steht halt auch, dass ich Deutsche bin. Ach so, das wusste ich gar nicht, das heißt, es wird sowas vermerkt, also sowas wie Migrationshintergrund hier, gab es dann sowas praktisch, welche Ethnie du dazu gehört hast? Genau, also da steht Niemke, ja, eine Deutsche, aber ich hatte halt auch einen russischen Pass, auch meine Eltern, meine Geschwister hatten eben auch einen russischen Pass, und alle, bis auch meine Mutter und mein Bruder, das hatte irgendwelche bürokratischen Gründe, haben dann die russische Staatsbürgerschaft eben auch abgelegt. Das muss ich auch immer mal wieder in Bürgerämtern vorlegen, um wirklich zu beweisen, dass ich auch wirklich nur die deutsche Staatsbürgerschaft habe, dass ich das abgelegt habe. Ach so, das war auch Pflicht, also wegen der doppelten Staatsbürgerschaft, oder das es nicht möglich war für russische Staatsbürger, oder damit du als deutsch anerkannt wirst, musst du abgelegt haben, die russische? Ich musste nicht abgelegt haben, also bei meinem Bruder und bei meiner Mutter lief das noch sehr lange mit, aber zum Beispiel wollte ich, also sowas ganz Lepidaris, ich wollte meinen Perso verlängern, ja, das ist abgelaufen, hab dann im Internet geguckt, was muss ich alles mitbringen, okay, hab das alles mitgebracht, und dann sagte die Sachbearbeiterin, ach ja, hier irgendwie im Computersystem ist aber irgendwie noch vermerkt, dass hier russisch irgendwas mit russisch, und ich so, nie, hab ich nicht, hab ich seit meinem, ich glaube, 14. Lebensjahr oder so nicht gehabt, ja, haben sie da in einem Dokument, dass das beweist, dass sie nicht mehr die russische Staatsbürgerschaft hat, ja, also so an sowas denke ich dann nicht, muss ich ja nochmal nach Hause, muss ich gucken, wo ist denn hier die Bescheinigung, dass ich das auch wirklich abgelegt habe, muss ich nochmal hin, also von so kommt das nochmal so hoch, jetzt offiziell seit diesem Jahr ist meine schon seit 20 Jahren nicht mehr vorhandene russische Staatsbürgerschaft, auch im Computersystem nicht mehr eingetragen. Und die Familie in Sibirien, wie viele Generationen haben sie dort gelebt, also kennst du die Geschichte, haben die überhaupt mal, also in dem heutigen Deutschland mal gelebt, die Wurzeln, gab's das? Also es ist unterschiedlich, so Sibirien kam halt durch den Zweiten Weltkrieg, also beide Generationen meiner Großeltern sozusagen waren dann im Zweiten Weltkrieg, dadurch, dass das in Anführungszeichen ethnische Deutsche waren, waren die halt ausländische Agenten, das ist ja wieder so ein Begriff, der heute wieder ankommt leider, und wurden dementsprechend in Arbeitslage in den Gulag geschickt. Und da war das eben so, dass sich viele dann in Sibirien zusammengefunden haben, dann später, und deutsche Dörfer gegründet haben. Also es gibt da irgendwie so hochrussische Dörfer, die heißen dann irgendwie Gartenstadt und Neustadt und so weiter in Sibirien, weil sich da die Communities eben, um sich zu schützen auch, um irgendwie so einen sicheren Rahmen zu haben, dann nach Sibirien für geflohen sind. Genau, und es ist so ein bisschen unterschiedlich, bei meiner Mutter ist es so, das waren Volker-Deutsche quasi, die vertrieben wurden, die Generation meiner Großmutter, die hatte glaube ich ein Kind, wenn ich da irgendwie die Zahlen nicht durcheinanderwerfe, und die Familie meines, oder die Vorfahren meines Vaters, die waren schon länger in Russland, die sind wahrscheinlich so Richtung 1. Weltkrieg rüber, weil das waren vom Hintergrund her Mennoniten, die eben pazifistischen Glauben hatten und so quasi dem Einzug in den Krieg entfliehen wollten. Also die sind da noch ein bisschen länger. Also auch geflüchtet. Ja, und es ist interessant, auch wenn man sich die Familiengeschichte anhört, also meine Mutter hat auch irgendwann mal erzählt, dass die eine Tante, die sind dann in die USA geflohen, dann hat sie da das Klima nicht vertragen, dann sind die zurück nach Russland. Entschuldigung, vor welchen Jahren sprechen wir das? Also wir waren ja in Anführungsstrichen einfache Bauernfamilie, ich dachte, wie nach die USA mit Boot und keine Ahnung. Also dieses Thema, ich sage manchmal so, meine Familie ist halt so, wir sind keinem Land loyal, wenn es da irgendwie nicht lebbar wird, dann flüchten wir und schauen, wo ist irgendwie das nächste Land, das uns aufnehmen möchte. Es gibt auch viele Russlanddeutsche, die sind so, ich glaube, so in den späten 2000ern oder so auch viel nach Kanada zum Beispiel gegangen. Also es sind irgendwie viele auch so einfache Arbeitende, sage ich mal. Und da sind viele dann nach Kanada gegangen und gesagt, ach, da kriegt man grad gut Arbeit, da ist Natur und so weiter und da zieht es uns jetzt als nächstes hin. Also irgendwie ist dieses Thema Flucht und Migration da ganz tief drin. Ja, ich glaube, bei vielen. Also es ist auch das, was da immer so angenommen wird, als hätten sie, als wäre das Land immer so zu Hause von bestimmten Menschen und haben das gekauft und verteidigen es. Aber eigentlich ist es halt, die Grenzen wurden ja alle hin und her geschoben, neu definiert. Es gibt kein Land, was viel älter ist als 100 Jahre. Also die Türkei ist 100 Jahre geworden, die heutige Türkei. Davor gab es das Land auch gar nicht. Man kann auch gar nicht sagen, wie waren die Grenzen. Das Osmanische Reich war mal sehr, sehr groß. Also bis Nordafrika, Tunesien, bis vor Wien, also die Dimension. Und dann ist jetzt die Türkei und auch die ganzen Länder wie Syrien, Irak, die wurden ja praktisch mit Lineal auf der Landkarte aufgeteilt. Deswegen ist es auch total lächerlich. Aber ich frage mich dann, in Russland, wie kann man da auch, also was hat euch das zum Deutschen gemacht? Es ist ja auch die Diskussion hier, also ich meine, wenn man zu Hause türkisch spricht, ist das dann schon, dass man nicht ganz deutsch ist, weil es geht immer darum, wer ist denn überhaupt deutsch. Also für mich ist es ja sehr einfach die Frage, wer die deutsche Staatsbürgerschaft ist. Alles andere ist einem egal. Kann man dann neben der Staatsbürgerschaft auch noch was anderes sein? Kann man, so wie man auch alles andere sonst sein kann. Also ich kann irgendwie schwul-lesbisch sein, ich kann kommunistisch eingestellt sein, ich kann links sein, ich kann pazifist sein, ich kann fünf Sprachen sprechen. Diese Identitäten gibt es ja noch, aber die nationale Identität ist erstmal ja mit dem Pass. Der Rest, es gibt auch Menschen, die fühlen sich auch, also ich habe Deutsche, also Deutsche, die auch praktisch schon immer deutsch gesprochen haben, Freunde gehabt, die haben türkisch gelernt und haben sich als Türken ausgegeben, weil sie es so cool fanden. Also es gibt ja Menschen, die konvertieren, also das sind ja für mich so persönliche, individuelle Identitäten. Und das andere ist ja diese Staatsbürgerschaft. Und dann gibt es natürlich andere, die das ja so sehr fest mit der Ethnie oder bei uns und bei euch, das teile ich ja nicht, aber das ist meine persönliche Meinung. Was hat euch denn zum Deutschen gemacht? Also was war nach so vielen Jahren mit dieser Geschichte, das euch dann von den anderen unterschieden hat? Also zu Hause deutsch gesprochen? Wahrscheinlich ja nicht, weil Mutter und Vater haben ja in unterschiedlicher deutschen Sprache gesprochen. Genau, also das gibt zwischen meinen Eltern auch immer mal wieder so dieses, wie habt ihr das bei euch gesagt? Also meine Eltern haben auch eher russisch als gemeinsame Sprache gehabt. Ich glaube, wie du das ja hier in Deutschland auch sagst, es ist das Aussehen, es ist die Sprache oder es ist der Name. Und bei uns war es halt der Name. Also mein Vater heißt Heinrich und da war auch viel, was wir jetzt auch, worüber du glaube ich auch schon gesprochen hast, dieses, wie nenne ich mein Kind? Möchte ich mein Kind möglichst einfach, heißt es dann Anne oder Nina oder mein Vater war durch seinen Mann eben sehr erkennbar als Deutscher, Gerner oder ich hieß dann Nina Gernsichorner-Leben. Also auch dieser Name Löwen ist ja eigentlich auch mittelrichtig. Und dann war es eben die Sprache, also bevor meine Eltern zusammengekommen sind und dann irgendwie russisch zur Familiensprache wurde, hatte eben jeder seine eigene Community. Also auch, dass mein Vater aus seiner deutschen Community meine Mutter aus einem anderen deutschen Dorf geheiratet hat, war schon auch so ein bisschen Drama. Also man ist sehr unter sich geblieben und ich glaube, was so ein bisschen auch reinspielt, was auch aber bei meinen Eltern nicht homogen ist, ist so Religion, Rituale, wie feiert man bestimmte Feste? Wie zieht man sich an? Was für soziale Regeln gibt es? Also ich habe auch richtig russische Freundinnen und die sagen zum Beispiel, also es ist überhaupt kein Thema, dass man irgendwie auf einem Familienfest, dass man mit der Mutter auch einen Schlaps trinkt oder einen Wodka oder irgendwas Hochprozentiges, das gab es bei uns zum Beispiel nicht. Da hat man gesagt, okay, da sind die Russen aber anders, da trinken die Frauen um Gottes Willen, bei uns aber nicht. Also wenn da irgendwie so ein kleines Säckchen getrunken wird, dann ist das schon so das Maß der Dinger. Also so soziale Regeln innerhalb der Communities, die aber auch unterschiedlich sind. Also meine Mutter hat sechs Geschwister und da haben auch die Tanten eben nicht Deutsche geheiratet, die haben Ukrainer geheiratet zum Beispiel und da gab es natürlich auch noch mal eine andere Durchmischung, noch mal andere Familienregeln. Also es ist dann, es ist im Fluss, ja, also wenn man jetzt auch meine Geschwister fragen würde, ich glaube, die sehen sich eher mehr als russisch. Also die sind mit der russischen Sprache aufgewachsen, die sind da im Selbstverständnis glaube ich russisch, wenn man meine Eltern fragt, dadurch, dass sie andere Zuschreibungen auch bekommen haben in Russland. Ihr seid die Deutschen, ihr seid die Faschisten das ganze Leben lang, das ist ja auch die Frage, was wird man durch das eigene Gefühl, durch die eigenen Erlebnisse und was kommt von außen an Zuschreibung und da haben meine Geschwister noch mal eine andere Erfahrung gemacht in Russland als meine Eltern. Ich habe wiederum auch eine andere Zuschreibung erfahren als meine Geschwister, weil ich habe kein Akzent und meine Geschwister zum Beispiel schon. Also die Identität wird ja zugewiesen, das ist ja auch meine Erfahrung und auch meine Theorie und dann übernimmst du das, dann gibst du es dann weiter, weil dann Identität entsteht ja auch durch die Zugehörigkeit der Familie und die Familie will praktisch die individuellen Werte aufrecht halten, dann kommt irgendwie so ein Wert dazu, wie sind Muslime bei uns das so und das unterscheidet sich, ich habe auch viele Freunde, da wird halt kein Schweinefleisch gegessen zum Beispiel, die sind überhaupt nicht praktizierende Muslime, aber das ist ja auch leicht, nicht Schweinefleisch zu essen, es gibt ja sehr viele Alternativen, aber das passt, das wird dann zur Identität, also ich verurteile das auch gar nicht und tatsächlich ist auch bei mir sowas entstanden, wir essen auch kein Schweinefleisch, ich bin auch nicht praktizierender Muslim, also ich bezeichne mich als Kulturmuslim und ich habe viele Freunde das auch nicht machen und dann haben wir letztens mal gesprochen, dann hat einer gesagt, ich habe das noch nie gegessen und irgendwie ist halt so wie Veganer, ich bin halt so, das gehört zu meiner Identität dazu, dann habe ich auch verstanden, okay, das ist tatsächlich, also es wird immer wieder dazugewiesen, bei euch isst man doch kein Schweinefleisch, dann sagst du, stimmt, bei uns isst man ja kein Fleisch, dann isst du auch kein Schweinefleisch, dann wird das zu deiner Identität, zu deinem Wert und das willst du deinen Kindern weitergeben, deswegen ist das ja auch, Identität entsteht durch Zugehörigkeit und in erster Linie zu der Familie und die Familie hat bestimmte Sachen und die Familie erfährt das auch noch von der Gesellschaft, die Gesellschaft ist ja die größere Familie, das heißt es ist immer wieder das gleiche und je nach Ablehnung, wie von den Eltern, entsteht auch so Identität auch von der Gesellschaft und deswegen finde ich das auch sehr spannend, dass ihr euch so gesehen habt und jetzt seid ihr in Deutschland und jetzt kommt dieser Akzent der Geschwister, also das ist ja, was euch unterscheidet, also wie eigentlich lächerlich, eine Familie, weil ich habe das bei mir in der Familie auch so ähnliche Fälle und jetzt sind die Älteren, weil bei uns ist es auch so, die ältesten zwei Geschwister, die sprechen nicht so gut Deutsch, weil sie auch wegen dem Alter, also Kinder lernen glaube ich bis 12 oder 14 sehr schnell und alles was darüber ist, kann klappen, aber in der Regel sehr schwierig Akzent rauszubekommen oder sowas und jetzt ist es so, also wie geht es dann, also ich meine, dann entsteht ja auch eine, ich kann mir vorstellen, innerhalb der Familie auch eine andere Idee, dass man sich mehr russisch auf einmal wahrnimmt, obwohl man aus Russland nach Deutschland gekommen ist, weil man ja deutsch ist. Ist das so bei deinen Geschwistern, dass sie sich mit Russisch identifizieren? Das ist glaube ich eine total komplexe Frage. Ich habe auch jüngere Cousinen, Cousins gehabt, die waren drei, vier, fünf und irgendwie war meine Annahme immer, die werden dann deutscher sein von ihren Auftreten, von ihrer, keine Ahnung, von ihrer Gruppenzugehörigkeit, wie auch immer, die werden nicht dieses traditionelle russische Leben haben, was ich kennengelernt habe durch meine ganzen Verwandten und lustigerweise ist das überhaupt nicht so. Und was ich mit irgendwie russisches Leben meine, also ich habe das bei meinen Geschwistern so erlebt, die hatten ihre russische Clique, das waren auch alles Russen, Russlanddeutsche aus Kasachstan, irgendwie auch kasachendeutsch quasi und da gab es so auch für sich so ein sehr homogene Gruppenregeln, wir haben die Frauen zu sein, wir haben die Männer zu sein, das sind Statussymbole und ich habe dann irgendwie so Richtung fünfte, sechste Klasse habe ich gemerkt, da habe ich gar keinen Bock drauf. Die waren da im Jugendcafé, die haben ihre Partys gemacht, die waren so in ihrer Community und ich habe da irgendwas gesagt, so irgendwie, keine Ahnung, Britney Spears und so, was da läuft, finde ich doof, ich hänge jetzt mit dem Deutschen ab und dadurch bin ich auch nochmal Deutscher geworden oder ich hatte auch eine beste Freundin, die war auch irgendwie türkisch, aber ich war jedenfalls bei den anderen. Ich wollte in der Pause rauchen, ich wollte mit den Troubled Kids irgendwie abhängen, ich wollte Metal hören und die anderen waren so sehr in ihrer Gruppe und da habe ich nicht reingepasst, da habe ich aber nicht reingepasst, weil ich Deutscher war, glaube ich, da habe ich irgendwie reingepasst, weil ich fand eine andere Musik gut, damit habe ich irgendwie nicht in dieses System gepasst und dann wiederum Cousinen, Cousins von mir, wie gesagt, die jünger waren, die erst recht mehr mit der deutschen Kultur, was auch immer das ist, aufgewachsen sind, mit der Sprache, da habe ich es aber auch erlebt, dass viele von denen aber auch eher zu diesen deutsch-russischen Communities sind. Das ist auch jetzt so, dass in einem Dorf, wo meine Schwester wohnt, viele, also die ist in einem Dorf meiner Eltern sozusagen geblieben, da wo wir aufgewachsen sind, da ist eine sehr große russische, deutsch-russische Community, das ist immer noch so, dass die viel so unter sich sind und das ist dann, glaube ich, auch eher so, dass du dich mehr als russisch oder deutsch-russisch verstehst, als wenn du mit ganz vielen anderen Identitäten und Hintergründen befreundet bist und deine Zeit verbringst. Sehr interessant, ich kenne das von, aus meiner Jugend auch eben, diese Zuschreibung, also wenn ich jetzt damals Punk sein wollte, das habe ich schon in einer Episode gesagt, dann kannst du ja kein Punk sein, du bist ja Türke und natürlich entsteht halt so eine Identität. Aber wie ist das dann mit der Sprache zu Hause? Also was ist denn die Familiensprache? Ist das dann russisch-deutsch? Genau, so russisch-deutsch. Also beides gleichzeitig. Ja, also ich glaube, so im ersten Moment würde man sagen, ja, vielleicht russisch, aber das hat sich ja auch irgendwie weiterentwickelt. Also ich glaube, wir haben das gemerkt, als dann, ich glaube, das war vielleicht so zehn Jahre später, ist nochmal so eine andere Welle an Verwandten gekommen und wir haben uns mit denen unterhalten und die haben uns ausgelacht, weil unser Russisch so kaputt war, oder weil wir Sachen komisch ausgesprochen haben oder Wörter falsch verwendet haben und jetzt glaube ich, ist es also nach 30 Jahren einfach noch krasser geworden. Also ich sage immer so, wenn man ein deutsches Verb nimmt und man packt da eine russische Endung dran, ist es ein russisches Verb. Also keine Ahnung, vermiete was, ja, zack, russisches Verb. Und so wird halt in so einem Kauderwelsch gesprochen, irgendwie keine Ahnung, ja. Also so ein totaler Mischmasch, wo wir uns gut verstehen, wo aber glaube ich, das ist mir auch schon ein paar Mal passiert, wenn man dann irgendwie mit einer russischen Person, die nur russisch spricht oder so, sich versucht zu unterhalten, merkt, oh Mist, irgendwie mir fehlen diese ganzen Füllverben, die ich einfach mit deutschen Wörtern ersetze und dann passt das schon irgendwie. Aber ich glaube, so geht das vielen von uns, dass wir dann so Kauderwelsch sprechen und dazu kommt natürlich auch, was ist, wenn dann eine deutsche Person in den Raum kommt, also ich habe gerade auch einen deutschen Partner, wenn der in den Familienbetrieb reinkommt, dann wird natürlich geswitcht, ja, weil man möchte ja auch niemanden ausschließen dann. Also das kann sich dann auch so ändern. Aber alle sprechen fließend Deutsch? Inzwischen auch die Eltern? Würde ich nicht sagen. Also es ist gerade glaube ich auch im Schriftlichen schwierig und manchmal auch dieses Schwäbisch, Russisch, Hochdeutsch, ja, also irgendwie meine Mutter hat dann zum Beispiel, ich war mal ein Jahr im Studium in Norwegen, dann hat sie immer gesagt, die Nina ist jetzt in Norwegien, weil das, also so irgendwie die Wörter so entlehnt und also ich glaube, meine Eltern kommen gut klar mit dem Deutsch, aber es ist jetzt irgendwie mal grammatikalischen Fehler drin oder wie auch immer, ja, oder ein Wort wird falsch benutzt. Und was glaube ich bei dir auch schon häufig ein Podcast-Thema war, so was ist, wenn man sich über abstraktere Dinge als, was essen wir heute oder was bereiten wir heute zu essen vor unterhält, sei es irgendwie Politik oder keine Ahnung, ja, so dann kommt man sehr schnell an die Grenzen. Also dann switcht mein Vater eher ins Russische, weil er da die großen Fachwörter kennt, ja, und ich bin dann abgehängt, weil ich habe weitestgehend immer noch den Wortschatz einer 6-Jährigen. Und dann müssen wir manchmal überlegen, ja, was heißt das denn jetzt auf Deutsch, ja, damit wir irgendwie miteinander überhaupt ins Gespräch kommen können. Ja, und auf jeden Fall kenne ich, also ich habe das Gefühl, mit meiner Mutter verbindet uns 500 Wörter. Es liegt auch daran, dass auch ihr Türkisch auch nie gut war, weil sie ist muttersprachlich Kurdisch gewesen, hat einen türkischen Mann geheiratet oder heiraten müssen und es gab halt auch nicht viele Themen, die sie sprechen, und es gibt so eine große Sprachlosigkeit, wenn es um sowas geht, also um komplektere Themen. Aber wie ist es mit einer emotionalen Sprache? Das ist ja auch sehr wichtig. Also bei den einigen Gästen, die ich hatte, da fehlt halt die emotionale Sprache, weil die Eltern halt ihre Muttersprache sprechen, die Kinder zweiter Generation mit Deutsch aufgewachsen sind und da fehlt einfach die emotionale Sprache. Und wie ist es bei dir? Ist es Russisch oder Deutsch die emotionale Sprache? Ich glaube eher Deutsch, weil ich im Deutschen mehr Wörter gelernt habe für Emotionen. Also ich meine auch dadurch, dass ich Psychotherapeutin bin, ist das ja auch ein bisschen berufsbedingt, dass man da stärker aufgestellt ist. Aber ich glaube, was halt auch häufig in Familien ist und was in meiner Familie so war, ist auch, dass man einfach nicht so viel über Gefühle gesprochen hat. Man hat eher über das Faktische, das Pragmatische, das Alltägliche gesprochen. Meine Eltern sind, glaube ich, auch so, dass die viel Liebe und Zuneigung zeigen durch Ist genug? Und hast du genug Geld? Brauchst du was? Und dadurch halt ihre Zuneigung zeigen. Und das ist, glaube ich, auch so manchmal so da die Sprachschwierigkeit gewesen, weil ich dann irgendwann so eher in dieses Deutsche und eher Emotionale gegangen bin. Meine Eltern sind eben eher so dieser pragmatisch Alltäglichen. Und das macht, glaube ich, auch eine Irritation. Ich habe einmal so ein Beispiel im Kopf, da ist mein Vater wütend auf mich gewesen, weil ich gesagt habe, ich möchte für ein Jahr nach Norwegen gehen. Und dann meinte er, das ist egoistisch und das ist kein guter Beruf von mir. Und dann war ich aber auch schon, ich hatte schon ein Bachelorstudium hinter mir und da meinte ich so, naja, aber warum bist du denn so sauer? Ich verstehe das nicht. Ist das vielleicht, machst du dir Sorgen um mich? Hast du irgendwie Angst um mich? Und das hat ihn maximal irritiert. Er meinte, ich muss doch jetzt mich nicht erklären. Ich muss meine Gefühle nicht erklären, ich muss mich doch nicht erklären. Ich glaube, zu sagen, ich bin gerade wütend und hinter dieser Wut steckt vielleicht eine Angst und eine Sorge um dich, das ist vielleicht das falsche. Das ist auch etwas, das nicht nur mit Russisch-Deutsch zu tun hat, sondern es ist auch etwas von dieser Emotionalität der Sprache, die auch in dieser Generation einfach nicht zugänglich war. Ich sage auch häufig, meine Eltern entsprechen mehr der Großeltern-Generation von vielen deutschen, bekannten Freundinnen, die ich habe. Und wie viel Gefühlsoffenbarung kennt ihr von euren Großeltern? Da war das nicht so ein Thema. Da hat man halt gemacht, da hat man nicht viel darüber gesprochen. Wie sieht es gerade in mir drin aus? Das war nicht Thema. Und auch in dieser generationalen Trauma glaube ich auch, meine Großeltern, die Klingulak waren, die Familienmitglieder verloren haben, die getötet wurden, auch da war dann in der Erziehung glaube ich nicht viel Raum für Emotionalität in der Sprache. Und ich glaube, das hat sich dann so ein bisschen weiter verbreitet. Ja, ich glaube, dass bei vielen migrantischen Familien das fehlt. Viele wissen das nicht. Ich kriege das immer mit, dass auch Emotionen verwechselt werden mit der Liebe der Eltern. Meine Mutter hat mich geliebt und nicht allgemein, aber bei vielen Thüringischen Familien, auch bei meiner Mutter, sehr viel Körperkontakt. Meine Mutter küsst mich heute noch als 50-jähriger Mann. Das war für meine Frau ungewohnt. Richtig auf die Augen, also richtig kuschelmäßig. Und das ist dann auch für meine kleine Tochter, wenn wir sie jetzt in der Türkei besuchen, sie lebt jetzt in der Türkei und morgens am Anfang hat sie nicht getraut, zu der Oma hinzugehen, dass wir zusammengegangen sind. Sie hat ein großes Bett, das ich mir auch ins Bett hingelegt habe. Das ist natürlich so, würde man denken, wow, sehr emotional, aber stimmt eigentlich nicht. Also es ist ja so eine, so wie du es gesagt hast, meine Mutter drückt es auch sehr viel über Essen. Obwohl sie krank ist, alt ist es immer, geht es darum, Essen, Füttern, Füttern. Aber wenn wir über Gefühle reden, vor allem was sie erlebt hat, also über ihre Kinder und so weiter, da wird das einfach sehr sachlich oder sehr abgehackt, kurz gesprochen. Also sie hat zwei Kinder verloren, also wirklich auch ganz schlimm verloren. Also ein Kind ist verhungert. Also ich bin jetzt selber Vater und wenn ich das daran denke, kriege ich Gänsehaut, wie schlimm das sein muss. Sie hat sehr viel Gewalt erlebt und spricht auch nicht drüber. Und ich habe das Gefühl, dass durch diese Migration und Armut in diese Verbindung und Traumas davor, dass die natürlich abstimmen. Also das ist ja, in der Psychologie, du bist ja die Expertin, deswegen Maikia-Therapie. Irgendwann spaltet man sich ab seine Gefühle, damit man überleben kann. Und das bleibt so lange, wird nicht verarbeitet. Und dann ist es, ich habe das Gefühl, irgendwann zu spät. Das heißt, ich habe das jetzt aufgegeben, dass ich mit meiner Mutter wirklich ein emotionales Gespräch führen kann. Und das geht gar nicht mehr. Weil, wo soll sie anfangen? Also überhaupt da einzusteigen. Ich habe ja schon Schwierigkeiten gehabt, wie ich meine Therapie angefangen hatte bei der Psychoanalyse. Und das ist glaube ich auch bei vielen Familien diese Brüche. Man spricht nicht mehr miteinander über diese Gefühle. Dann kommt aber sehr viel Enttäuschung dazu. Also wie, du gehst nach Norwegen oder du machst das und es wird aber, es ist so viel Wut drin, es wird aber nie ausgesprochen. Aber irgendwie explodiert das schon, man spürt das. Und die, weil Migration ist ja auch ein Bruch. Ich habe ja letztes Mal was gepostet über das Haus, wo ich geboren worden bin. Und das Haus zerfällt jetzt und alle sind weg. Also auch die Onkel und so weiter, alle sind irgendwie auch miteinander zerstritten über die Jahre. Aber eigentlich haben die alle irgendwann angefangen, nicht mehr über ihre Emotionen zu sprechen. Und ich weiß nicht, wie das dir geht. Ich glaube, die hatten wir in dem Volksgespräch auch schon, wenn sich dann die Familie auch so verändert in Deutschland. Also da wird ja auch sehr viel Zuschreibung, du bist deutsch, du bist, was du auch gesagt hast, du bist russisch. Welche Musik hörst du? Welche Berufe machst du? Wie redest du? Weil es ist so, diese Kollektive ist sehr wichtig, also die Familie, dass ihr das alles zusammenhält. Und wenn du irgendwas machst, was so deine individuelle Rechte sind, dann wird das aber als deutsch bezeichnet. Weil das aber eigentlich, hat das nichts damit zu tun. Und ich glaube, also bei mir war das mit dem Studium. Ich bin der Einzige, der in der Familie studiert hat. Ich bin sehr früh aus dem Ort weg, wo ich aufgewachsen bin in Bayern. Und die anderen Geschwister sind geblieben. Meine älteste Schwester hat auch früh geheiratet gegangen. Aber sonst waren sie alle so dort geblieben. Um die Mutter kümmern, kennt ihr wahrscheinlich auch. Das ist wieder ein anderes Thema, wie auf die Kinder projiziert wird, die Erwartungshaltung. Und ich habe dann über die Jahre festgestellt, dass mit dem Studium eigentlich irgendwie schon freut, dass jemand studiert hat. Aber irgendwie wird einem auch das Gefühl geben, da müsst du jetzt was Besseres. Oder du hast es ja geschafft, weil du bist ja gegangen. Also du bist ja geflüchtet. Ich habe das aber selber nie so wahrgenommen. Und das ist halt auch besonders schade. Auch da ist es ja auch wieder wie Deutschland, Migranten, Familie, Kinder mit Zugerückkeitsgefühl. Zu wem gehörst du? Also wir sind nicht eins. Ich weiß nicht, war das bei dir in der Familie auch so? Ich glaube auch, du bist auch die Einzige, die studiert hat in der Familie? Genau, ich bin die Einzige, die studiert hat. Ich bin auch die Einzige, die ganz weg ist, also nach Berlin. Meine Familie wohnt so in Dörfern um Münster herum. Meine Schwester ist, also ich glaube, ihr Haus ist jetzt so 15 Minuten entfernt von der Wohnung, wo ich aufgewachsen bin mit meiner Geschwister und meiner Familie. Und mein Bruder ist neun Kilometer in den nächsten Dorf gezogen mit seiner Familie. Ich bin die Einzige, die so wirklich abgehauen ist nach Berlin. Die Einzige, die studiert hat. Auch das war, also ich glaube, ein gewisser Stolz, wie du sagst, aber auch ganz viel Konflikt bei mir. Wenn ich jetzt auch überlege, vielleicht auch aus so einer Furcht. Was macht das Kind? Gehört das da hin? Schafft es das? Aber auch viel, also ich erinnere mich auch an den Satz, Nina, Männer mögen das nicht, wenn Frauen so klug sind oder so studiert oder so Karriere machen. Also auch viel Rollen, Geschlechtszuschreibungsfragen. Also in der Community, dieser deutsch-russische Community, die auch nicht alle russischen Communities betrifft, aber da, wo ich aufgewachsen bin, da war es halt auch typischer, mit Anfang 20 zu heiraten, mit Anfang, Mitte 20, Familie eine Ausbildung zu machen, was handwerklich ist, was handfest ist sozusagen. Und dieser Weg, den ich gegangen bin, da war also maximal untypisch. Und wie du sagst, ich glaube, so sehr deutsch, also Nina, ich glaube, das ist auch vielleicht ein bisschen so eine Erklärung, Nina war so jung, als sie da gekommen ist, die ist sehr deutsch, die ist eine Karrierefrau, ja, wo ich mich überhaupt nicht so sehe, aber wenn Nina, und ich habe auch keine Kinder, ich bin jetzt 37 und habe keine Kinder, das wäre auch, glaube ich, in dem klassischen Sinne eine gescheiterte Existenz. Die ist auch nicht verheiratet, die lebt da so mit ihrem Partner, also da ist ganz viel Bruch mit Rollenbildern, mit klassischen Rollenbildern, mit Verständnis von Gender. Und wie du sagst, da ist auch dieser Bruch so im Klassismus quasi Sinne. Ja, da ist man auf einmal in anderen Gebieten unterwegs, da hat man auf einmal eine andere Sprache und ich habe da das letzte Mal, als ich zu Besuch war mit meiner Schwester, ein sehr berührendes Gespräch, das war sonst nie so Thema, das wir jetzt mal ausgesprochen haben, aber irgendwie habe ich so ein bisschen mit ihr geteilt, wie geht es mir eigentlich in diesem Ja, also ich arbeite in so einem Startup mit so Glaswand Büro, ja, und mit Blick auf den Fernsehturm, und ich komme ursprünglich aus dem Dorf in Sibirien, ja, vom Bauernhof, und was macht das für Gefühle? Und da meinte sie so, ja Nina, es ist aber doch gut, dass du beide Seiten kennst, und das sahen die anderen vielleicht nicht so, und das ist doch was Wertvolles, und dann haben wir das irgendwie so zusammen ein bisschen reflektiert, und das hat mir viel bedeutet, dass sie das auch irgendwie so positiv gesehen hat, also du bist nicht nur hier die Städterin, die da irgendwie, keine Ahnung, da sind ja auch so komische Bilder von, da ist jetzt Megakohle und keine Ahnung, sondern dass sie das so ganz wertschätzend und positiv irgendwie so gespiegelt hat, das ist doch toll, dass du irgendwie beide Seiten siehst, dass du auch die Fabrikarbeit kennst, also ich habe immer Schulzeit, ich glaube, die ging jetzt auch so irgendwie in der Fabrik gearbeitet, wo auch meine Eltern gearbeitet haben am Band, und das ist auch ein Erfahrungsschutz, den jede Person hat. Und hast du eine sehr gute Beziehung zu den Geschwistern, trotz dieser Entfremdung, in Anführungszeichen, oder hast du das Gefühl, wenn ich dort geblieben wäre, hätte ich vielleicht eine bessere Beziehung, also bei mir ist es so, wenn ich dort geblieben wäre, hätte ich eine bessere Beziehung, weil das ist auch, wie gesagt, dieses Zugerufsgefühl, ich habe vieles hinterfragt, und dann, ich sage das immer so, wie so in der Mafia, also in der Mafia-Familie bist du ein Teil, wenn du auch mitmachst alles, wenn du aber rausgehst, dann bist du verstoßen, teilweise. Ich glaube, wir haben ein gutes, aber distanziertes Verhältnis, ich glaube, es gibt Themen, über die dürfen wir nicht sprechen, und das ist auch so eine, ich glaube, so eine Trauer, durch die ich auch musste, weil irgendwie ist immer so, das habe ich bei dir gerade vielleicht auch ein bisschen rausgehabt, diese Hoffnung von, vielleicht finde ich eine emotionale Ebene, und vielleicht finde ich so etwas ganz Nahes, und vielleicht können wir uns verstehen, und irgendwie sowas, ist ja auch so ein sehr kindliches Bedürfnis von mir, ich möchte mit meiner Papa eng sein, oder mit den Geschwistern eng sein, und ich habe irgendwann so für mich, das ist eine persönliche Entscheidung, ich habe für mich festgestellt, das ist vielleicht nicht so gut möglich, ich kann mich mit meinen Wertenvorstellungen nicht so offen und vulnerabel machen, dann gibt es zu viel Konfliktpotenzial. Also wir hatten es auch mit dem Ukraine-Krieg, war ein sehr heißes Thema bei uns entsprechend, weil da gibt es auch Stimmen, die sagen, nee, der Putin hat recht, und da wurde Russland zu stark auf die Pelle gedrückt, ja, oder da kommen AfD-Parolen, und die zwei Tage, irgendwie im Halbjahr, die ich da bin, denke ich mir, nee, ich werde das jetzt nicht auflösen, ich werde jetzt nicht die von meiner Weltsicht überzeugen, und das wäre auch übergriffig, und das ist nicht mein Platz in der Familie, dass ich hingehe und sage, so habt ihr eure Kinder zu erziehen, und so habt ihr die Welt zu verstehen, aber es ist ein sehr, ja, es ist auch ein Trauerprozess zu sagen, da haben wir uns ein Stück weit in bestimmten Bereichen entfremdet, wir können uns verstehen über das Thema, wie geht es den Kindern, was machen die, und wie geht es denen über, ne, also eher oberflächliche Themen vielleicht, aber so die ganz nahen Themen, die ganz vulnerablen Themen, die einen beschäftigen, die kann man nicht auf den Tisch bringen, weil die werden von den vier anderen Leuten in meiner Familie nicht so gesehen, und da bin ich auf Einzelplatz, und da bin ich die komische deutsche Nina, und da muss ich mich mit diesen Bedürfnissen da muss ich mir so ein bisschen meine eigene Familie suchen, und das ist das ist auch, also ich glaube, du hast ja auch häufiger so über Einsamkeit gesprochen, ich glaube, das ist auch bei vielen Leuten ein Thema, ne, entweder man findet das anders sein, man geht damit um, indem man sich sehr in seine Community begibt, das sehe ich so bei vielen Cousinen, Cousins, ne, man ist in einer sehr eingeschweißten Community, wo aber auch nicht gut Leute reinkommen, oder man muss sich sich irgendwie anders vorholen, ne, also ich habe das auch bei Patienten und auch bei mir erlebt, dass man sagt, Mensch, ich habe jetzt da eine Community, da bin ich in meinen Werten ähnlich, in meiner Weltsicht ähnlich, aber die sind wiederum hier geboren, die haben diese Erfahrung von anders sein nicht, also, ne, dieses Thema Intersektionalität, ich bin mit einem Teil meiner Identität, werde ich da gesehen und gespürt, und da gibt es andere Teile meiner Identität, die verkümmern, ja, die werden da nicht angesprochen, weil ich habe Erfahrung gemacht, ja, sei es mit Rassismus, sei es mit Fluchterfahrung, sei es mit Migrationserfahrung, die haben die Leute nicht, also das höre ich auch viel so bei Leuten aus der Queer Community, die sagen hier in Deutschland, ich bin aus meiner Familie geflüchtet, ich hatte das Gefühl so, boah, ich habe jetzt meine Community, Queer Community irgendwie gefunden und ich bin da sicher und dann habe ich gemerkt, ja, aber mit meinem Schwarzsein oder mit meinem Fluchthintergrund oder so, da werde ich wiederum überhaupt, da bin ich da überhaupt nicht sicher, ja, und dann ist so die Frage, gibt es vielleicht, gibt es ein Zurück in meine, in Anfangstrichen, ja, Ursprungs- Community, meine Familie mit der Person, die ich bin, oder bleibe ich so zwischen den Stühlen, also wo ist mein Safe Space und ich glaube, deswegen ist auch dieses Thema, ja, Einsamkeit, Isolationsgefühle auch so sehr prävalent. Definitiv, also ich, also ich kann das sehr gut nachvollziehen, also was deine Patienten sagen, weil ich habe das ja auch das Thema, also Einsamkeit, weil also irgendwie wirst du aus der Familie, wo du herkommst, deinen Ursprung, auch anders gesehen, du selber siehst dich aber nicht anders, also ich habe auch in der Fabrik gearbeitet, ich habe sehr viel Armut erlebt und wie ich dann irgendwie mehr Geld verdient hatte, ich war Geschäftsführer, ich habe sehr, sehr gutes Geld verdient, ich war geschäftlich in Tokio, New York und so weiter und ich habe das aber interessanterweise, man kriegt das ja nicht raus, kennt es ja vielleicht, also ich habe nicht jetzt denjenigen gesehen, der das macht und ich bin auch glücklicherweise auch kein Mensch gewesen, der so Startsymbole braucht, dann sofort nach außen zu präsentieren, also ich habe mal Firmenwagen gehabt, war mir zwar unangenehm, ging die ganze Zeit in der Garage, habe das immer mal wieder zurückgegeben, am Anfang hat es ein bisschen Spaß gemacht, weil ich sehr gerne Musik höre, tolle Anlage im Auto, Musik zu hören, aber das passt, also ich habe ja hier auch das Bedürfnis gehabt, ich wohne immer noch in so einer Mietwohnung, aber die anderen haben das ja anders gesehen, weil die haben das ja auf dich produziert, also du verdienst so viel Geld und wenn ich dann eher durch das Studium, durch die politische Arbeit, weil ich mich viel geöffnet habe, weil ich auch meine Gefühle äußern konnte, wenn ich dann praktisch auf einer anderen Ebene sprechen wollte, haben die anders aber so interpretiert, du sprichst ja mit uns so, weil du dir einbildest, du bist was Besonderes oder was Besseres, weil du studiert hast oder weil du Geschäftsführer bist, kennst du vielleicht, und das ist halt eigentlich gar nicht das, sondern eher, ich bin immer noch ein Teil von euch, aber ich denke halt so und so, ich habe das selber nicht gesehen und dann muss man das so akzeptieren, dass man sagt, man entfremdet sich, du kannst halt kein Teil mehr sein, weil diese Leute empfinden das Gleiche, das sagen, du kannst nicht mehr fühlen, wie wir fühlen, du kannst, weil dir geht's ja so gut, du kannst nicht fühlen, wie das ist, in der Fabrik zu arbeiten, mit 1.500 Euro in der Familie groß zu sein, klar, ich habe das nicht mehr, natürlich habe ich die Empathie, aber das spüren die anderen irgendwann nicht mehr und diese Community ist auch ein riesiges Thema bei mir, weil also wenn ich jetzt was auf LinkedIn poste, dann gibt es Leute, die dann schreiben, ja, aber dann musst du was über den Kalifat posten, weil du kommst ja aus der Kultur der Muslime, also und du schießt immer gegen Deutschland, da merke ich erst, achso, das heißt, der sieht mich ja schon anders als die andere Community und dann frage ich mich, zu welcher Community gehöre ich denn? Also ich habe gar keine Identitätsprobleme, denke ich mir, aber von außen wird es mir wieder gezeigt, dass es doch der Fall ist, weil dann denke ich mir, es geht mir um die Werte und dann geht es schon los, welche Werte sind das dann? Und da gehört natürlich dazu auch Diversität, eben bestimmte Sachen, wo ich gerne Tschai trinke, also Tee und dass man auch mehrere Gläser hintereinander trinkt und ich suche natürlich auch so eine Community und dann werde ich aber so unter Menschen, die politisch alles gleich sind, aber das nicht haben, dann fühle ich mich auch einsam. Gehe ich so in einen türkischen Männercafé, wo man den ganzen Tag Tee trinken könnte, aber da werden dann die politischen Themen anfangen, wo ich denke, okay, also ich bin nicht für allgemein, aber innerhalb der Familie, da wird auch, wie ich gesagt habe, wenig über Emotionen gesprochen, ich bin aber sehr emotionaler Mensch inzwischen, also emotional bedeutet für mich, ich kann auch unterhalten, wo auch Gefühle rankommen und du kennst das ja wahrscheinlich, wenn man einmal anfängt auch Gefühle zuzulassen, dann sind die Gespräche auch anders. Ich kann heute mit vielen Menschen nicht mehr sprechen, wenn die so oberflächlich sprechen und Politik machen, ich kann das nicht mehr tragen und das ist halt was ich früher eher gemacht habe und das muss man auch machen, also Beispiel mit AfD-Positionen oder sowas. Also das ist halt so, ich kenne das auch aus meiner Familie, also die würden AfD nicht wählen einige, weil sie jetzt mitbekommen haben, sie sind der Feind, sonst würden sie schon wählen. Also wenn sie sicher wüssten, die AfD wird nur die Geflüchteten abschieben, würden sie das auch machen. Also ich bin da ganz ehrlich, ich habe Familienmitglieder, die würden das auch machen, die sind politisch genauso daneben wie die AfD oder AfD-Wähler und das ist halt sehr schwierig, weil die Sprache ist ja sehr einfach, also die, wir, die sind so und so und wenn du das nicht machst, dann gehörst du auch nicht dazu, wenn man da bestimmte Positionen vertritt, dann kommen eben diese Zuschreibungen, du bist ja deutsch, du bist ja atheistisch, du bist kommunist, du bist das, du gehörst einfach nicht dazu und das, ja, das macht es tatsächlich einsam, weil auf der anderen Seite wirst du ja aber so gesehen, das heißt, die Leute, die jetzt irgendwie nicht zu der Kommune sind, die gucken mich an und sagen, das ist bestimmt, der ist in seiner türkischen Community, dann gibt es immer das große Essen, alle Familienmitglieder sind da, Großfamilie, Türken, die teilen ja auch Essen und so weiter und das tut irgendwie weh, weil das ist nicht mehr, also bei mir ist das nicht mehr der Fall, ich bin ja ein Individuum, ich habe mich anders entwickelt, das tut mir natürlich auch schon weh, am liebsten wäre ich in meiner Großfamilie, wo mit den Werten, aber ich habe das, wie du auch gesagt hast, ich habe das inzwischen akzeptiert, das wird nicht mehr der Fall sein und ich muss jetzt aber auch meine Tochter irgendwas mitgeben, damit sie auch sich identifizieren kann, weil sie wird ja auch diese Zuschreibungen haben, ach so, du bist ja die Rumisana, kurdisch und dann noch irgendwie was afrikanisch, dann bei euch ist das so und so, aber also was soll dabei sein, das ist tatsächlich, macht einsam, ich glaube auch die Armut, was noch dazu kommt, diese Erfahrungen. Ja und ich glaube, jede Person muss für sich schauen, wie gehe ich damit um, also du meintest, das sind so ein bisschen mafiose Strukturen und ich glaube tatsächlich so, wie viel ist das authentische Selbstangewährt, bin ich gewillt in dieser Community zu bleiben, Zugehörigkeitsgefühle, Bindung ist eins der zentralen menschlichen, psychischen Bedürfnisse, Bindung, der Zugehörigkeit und bleibe ich in dieser Community und kaufe mir das damit, dass ich Teile meiner Selbst abspalte und negiere, also ich habe, meine Mutter hat sechs Geschwister, alle von denen haben so ungefähr drei Kinder, also ich habe sehr viele Cousins, Cousinen und ich habe mich mal dabei erwischt, dass ich gedacht habe, so alleine statistisch müssen doch viel mehr von denen queer sein, ja und ich glaube, da finden im ganz stillen finden da sehr starke, also intrapersonelle Tragödien statt, dass gesagt wird, ich darf so wie ich bin hier vielleicht auch nicht sein und ich entscheide mich dafür, in der Community zu bleiben und nicht mein wahres Selbst zu leben und ich glaube, bei mir ist das eher so, dass ich gesagt habe, ne, ich bin glaube ich auch ein sehr sturer Mensch, ich habe gesagt, ne, das, was ich da sehe, das passt nicht zu mir, das passt nicht zu irgendwie dem weiblich zugeschriebenen Gender, was ich irgendwie für andere darstelle, das möchte ich nicht, das ist nicht mein authentisches Selbst und damit habe ich nicht gepasst, dann bin ich immer nach Berlin und habe mir da irgendwie die Community gesucht und wie coopt man, ja, also wie bewältigt man da diese Einsamkeit und für mich war das so, ganz viel Netzwerk sich suchen und gar nicht unbedingt Menschen, die genauso sind wie ich, ja, also auch irgendwie russisch, deutsche Background oder so, sondern einfach nur Menschen, die in ihrem Gefühl der Andersartigkeit und des Nichtzugehörens irgendwie ähnlich sind, also um als Werbung zu machen, ja, Netzwerkchancen oder auch Two Hearts, ja, sind beides, also Netzwerkchancen von der Natalia, eben eine Initiative, die sich an Erstakademiker erinnern, ja, aus Menschen aus benachteiligten Backgrounds, die irgendwie die sogenannten AufsteigerInnen sind, sage ich mal, wendet und Two Hearts, ein Netzwerk, was eben sagt, wir haben zwei Herzen, es ist nicht so, dass wir ein Defizit haben, ich bin nicht nur schlechte Russin und eine schlechte Deutsche, sondern es ist eher ein Zugewinn, das ist kein Defizit und wir haben zwei Herzen, das ist etwas, was ein Vorteil ist sozusagen und die schauen halt vor allem in der Tech Community, ja, also irgendwie im Tech-Bereich, um zu zeigen, wie stellen wir uns da auf, um das auch auszugleichen, diese Benachteiligung, die man durch Rassismus oder durch Rassismus irgendwie erfahren hat, indem man so eine Community stärkt und ich habe irgendwie die Erfahrung gemacht, diese Frage, woher kommst du wirklich, ja, dadurch, dass ich unsichtbar bin, wird die mir nicht gestellt, aber es ist eine Frage, die, glaube ich, bei mir trotzdem häufiger kommt, weil wenn ich mich sicher fühle mit Menschen, dass ich die stelle oder dass ich mich sozusagen oute gegenüber Menschen, sagen, ja, ich bin übrigens auch nicht von hier und die dann das, was einen so stört, wenn einen das Leute fragen, denen das gerade nichts angeht, dass man denkt, du bist mir gerade viel zu nah, ja, da sind so viele Implikationen, das hat dich gerade gar nichts anzugehen, dass es aber in einem sicheren Umfeld mit einem Menschen, mit dem man sich gut fühlt, dann sehr, sehr schnell Nähe auch herstellt. Also ich habe das so oft erlebt, dass ich irgendwie zu einem Filmabend eingeladen bin, ja, und dann irgendwie drei Stunden später unterhalte ich mich mit den Leuten über Intersektionalität, ja, ich bin aus dem Land, ich bin aus dem Land, ja, ich werde aber rassifiziert sozusagen von der Gesellschaft, aber gleichzeitig habe ich, kommt meine Familie aus einem Wohlstands-Background, ja, und wie gehe ich mit diesem Konflikt um, ja, also das ist eben auch so diese Nähe her zwischen Menschen, die sich auch erkennen, ja, auch wenn man unterschiedliche Backgrounds hat, sehen, wir haben ganz ähnliche Challenges, ja, wir haben ganz ähnliche Dinge, mit denen wir kämpfen, und ich glaube, ich habe deinen Podcast dahingehend auch mal so als so ein bisschen diese Gruppentherapie bezeichnet, weil egal, welchen Menschen man da zuhört, man erkennt sich so, und das ist so diese, ne, in der Gruppentherapie sagen wir diese Universalität des Leibens, ja, dass man sieht, hey, das bin gar nicht ich, also mein Konflikt mit meiner Familie ist gar nicht so sehr Nina-Problem, sondern das ist ein Problem, das haben so viele andere Leute, und das muss nicht total homogen sein, ich kann nicht nur jetzt mit Deutsch-Russen mich darüber unterhalten, sondern mit ganz vielen anderen Leuten, die auch irgendwie diese Andersartigkeit in der Gesellschaft erfahren haben, und dann aber auch noch diese Andersartigkeit in der Familie, und mit denen man sich dann aber auf einmal so sehr nahe und sehr wiederfindet, und das ist dann immer so ein sehr großes Geschenk, finde ich, und manchmal denke ich auch so, vielleicht bin ich dann auch manchmal zu nah, ja, also ich sage, ich bin jetzt in der Praxis für interkulturelle Psychotherapie, und als ich quasi meine Vermieterin Gülcihan das erste Mal so richtig betroffen habe, oder wir wollten irgendwie so eine Schlüsselübergabe machen, oder einen Mietvertrag unterschreiben oder so, und auf einmal haben wir uns dreieinhalb Stunden unterhalten über ihren Background, irgendwie über meinen Background, über Politik und Werte, und in dieser Welt, in der psychotherapeutischen Welt irgendwie überleben, ja, als Nichtdeutsche oder nichtdeutschgeborene, wie auch immer, oder mit einem anderen Background, und es wurde kein Mietvertrag unterschrieben an dem Tag, aber dass ich mir dachte, also so ein tiefes Gespräch hätte ich halt mit jemandem, der hier geboren ist, der irgendwie keine Fremdzuschreibung bekommt, aufgrund von meinem Aussehen, wie auch immer, hätte ich nicht gehabt, da hätte ich den Mietvertrag unterschrieben und wäre nach Hause gegangen. Also da entstehen sehr viel schneller, sehr enge Beziehungen, glaube ich, wegen dieser Einsamkeit, weil wir spüren es so ein bisschen ineinander, glaube ich, auch. Ich glaube, das Problem ist ja auch der Rassismus oder die rassistischen Verhältnisse, so eine gesellschaftliche Hierarchie, die dazu oder das fördert, dass man halt immer das denkt, das heißt, wenn ich jetzt mit dir rede, und klar, wenn wir uns jetzt nicht kennen würden, wir würden uns in einem Café begegnen und dann hat man ja diese Vorurteile, auch jeder hat das, und ich würde denken, du hast ja keinen anderen Hintergrund, ich habe ja einen anderen Hintergrund, das wirst du ja nicht verstehen, ich bin in so einem Dorf aufgewachsen, ich habe in der Fabrik gearbeitet, meine Eltern haben in der Fabrik gearbeitet, ich kam als Kind nach Deutschland, ich bin der Einzige in meiner Familie, du bestimmt nicht, dabei haben wir so exakt das gleiche Leben, so ein bisschen Altersunterschied, alles gleich, auch mit dem Kinderwunsch später wird, alles gleich, das ist nur, wir haben bei den Eltern Türkisch gesprochen, aber alles gleich, wir kommen auch aus dem Dorf, aus der Türkei, in Deutschland haben wir auch in einem Dorf gewohnt, so, es sind so viele Ähnlichkeiten, und das ist halt, weil das die Gesellschaft permanent bestimmte Menschen zu den anderen macht, und wenn man halt zu den anderen gemacht wird, dann sieht man ja die Welt immer mit den anderen Augen, und das ist halt das Grundproblem, und wenn man halt dann darüber spricht, also wenn zwei Menschen sich begegnen, äußerlich so ähnlich aussehen, dann denkt man, okay, dann öffnet man sich, dann sag ich, woher kommst du, woher kommst du, dann, bei dieser Frage sucht man ja die Nähe, wenn jemand anders fragt, der dich mit wirklich fragt, aber der denkt, ich bin hier, der sucht ja nach Unterschieden, und es ist auch gar nicht oft, auch viele, wenn ich das so darüber poste, geht es immer in die Diskussion, darf man die Frage stellen oder nicht, ist das rassistisch, das ist eigentlich nicht der Fall, eigentlich wollen ja viele Menschen darüber reden, auch die nicht wirklich herkommen, würden auch am liebsten darüber reden, dass vielleicht vor 100 Jahren die Familie von irgendwo hergekommen ist, aber das Problem ist halt, dass irgendwie auch wieder gesellschaftlich so ist, dass man sehr schnell woanders hin geht, also es wird dann nicht mehr darüber gesprochen, wie wir das Gespräch führen über die Familie und so, sondern es sind immer Bewertungen dahinter, und dann geht sofort, ah okay, bei den Russen, dann Putin, und dann, und das sind ja auch, was auch deine Familie die Erfahrung gemacht hat, auch permanent sich einzuklapsen, ich habe auch die Erfahrung gemacht mit Erdogan, mit Türkei, mit den ganzen politischen Sachen, aber eigentlich ist da sehr Sehnsucht dahinter, und ich glaube, wenn wir das als Gesellschaft durchbrechen würden, und unsere Ähnlichkeiten sehen könnten, über Offenheit, dann würden sich einige wundern, wie ähnlich sie sind, also ich habe schon viele Menschen getroffen, wo ich dachte, die sind total unterschiedlich, aber dann merkt man, wenn man auf der Gefühlssebene, wir füllen ihnen hier Sachen, weil das ist ja auch, das Leiden, das Leiden ist immer gleich, es fühlt sich auch gleich an, also, auch diese Einsamkeit ist gleich, also, das ist, also, das spielt überhaupt keine Rolle, ob man sich einsam fühlt, weil die Familie schwarz ist, und dir vorwerfen, du bist dann weiß, oder deine Familie ist gläubig, und du bist nicht gläubig, oder sowas, das ist immer das Gleiche. Bist du ab und zu auch deswegen sehr traurig, also hast du mal Momente, wo du wirklich auch dich das traurig macht, weil ich meine, du hast gesagt, das ist so auch bei Two Hearts, das ist positiv, also, ich bin auch in diesem Netzwerk, ich würde das jetzt nicht so, also, das andere Netzwerk kenne ich nicht mit Chancen, das andere ist, ich bin auch drin, aber ich würde sagen, das ist nicht oft eine Emotion erleben, das ist ein bisschen auch so, auch ich war bei einer Veranstaltung, da musste man irgendwie die Fahnen auswählen, zu wem man gehört, und ich habe das abgelehnt, ich wollte jetzt nicht auch Deutsch und Türkisch haben, weil das ist ja nicht das, was ich meine, das ist halt so ein bisschen der Tech-Wunsch, eher so, da ist eh alles sehr bunt, weißt du, also viele, die das nicht kennen, also wie deine Schwester, oder auch meine Familie, da ist das alles sehr international, und das liegt daran, weil keine Softwareentwicklung gefunden wird, nicht weil die jetzt so alle offen sind, oder sowas, deswegen, aber so auf der emotionalen Ebene, wie ist das, ist das immer positiv? Ja, das kann total schein, dieses, ne, Performance, Performance, so, ne, ich bin hier in Deutschland, und jetzt bin ich, also auch viel so ein bisschen so, ne, die Poster-Children der Immigration, die es irgendwie auch geschafft haben, ich glaube, wenn man so in der Gruppe ist, ist es schwierig, auf so eine emotionale Ebene zu kommen, ich hatte tatsächlich das Glück, so ein Gruppencoaching zu machen, selbst als Teilnehmende, nicht zu führen, bei Olga Skipper, und das waren so, ich glaube, fünf Leute waren wir, und das wurde sehr schnell sehr emotional, also ich glaube, ich habe aber auch geweint in der Gruppe, als es irgendwie so in persönliche Themen ging, und die anderen Teilnehmenden, das waren so, ich sage mal, so junge Start-up-Dudes, sage ich manchmal, ja, so coole, smarte Männer, wo man denkt, irgendwie, ey, die haben es irgendwie voll raus, die machen, die haben gar keine Probleme, und tatsächlich ging es in unserem Coaching nur in emotionalen Themen eigentlich, also da ging es nicht um, wie verbessere ich meine Retros, sondern ging es um Identität, um was möchte ich meiner Familie bieten, wer möchte ich sein, und ich glaube, in solchen Konstellationen ist es schon möglich, und das war für mich auch so wertvoll, weil ich dachte so, ich habe jetzt in meinem beruflichen Alltag schon, aber in meinem persönlichen privaten Alltag nicht so viel dieser smarten Start-up-Männer, ja, die irgendwie sehr stark nach außen auftreten, und die, wenn man denkt, irgendwie so, ach ja, Performance, Performance, so ein bisschen, und das war für mich einfach auch so gut, dass wir auf so einer emotionalen Ebene gesprochen haben, weil ich dachte, ja, ich kann halt da auch meine komischen Vorurteile hinterfragen, ja, also nur, weil jemand so unternehmensmäßig auftritt und man den Eindruck hat, es ist so, ja, das ist jemand und vielleicht mit vielen Privilegien, man weiß nicht, was dahinter steckt, und das war eben auch so, dass wir alle sehr unterschiedliche Backgrounds hatten, so von Nationalitäten, ja, von Flaggen, wenn man sich hier angepinnt hätte, aber auch da wieder so ganz, also ich glaube, jede Person hat sich in den Geschichten der anderen auch wiedergefunden, und ich glaube, auf so einer Ebene geht das, also so ein Netzwerk zu nutzen, um einfach auf eine emotionale Ebene zu kommen mit Menschen. Also auch beim Netzwerk Chancen habe ich dann beim Mentorship-Programm mitgemacht, habe eine ganz tolle Mentee kennengelernt, die eben noch im Studium ist, und habe die ein Stück weit begleitet, und auf dieser menschlichen Ebene kann es dann sehr emotional werden, aber auch so eine, klar, so eine Netzwerkveranstaltung mit irgendwie 50 Leuten, da ist, glaube ich, auch viel so der Selbstschutz aktiviert von, weil ich muss mich hier darstellen, und was kann ich, und wer bin ich, und wo ist mein Pitch deck, aber ich glaube, so auf der menschlichen Ebene geht das dann trotzdem, so würde ich das nutzen. Was mich bei Two Hearts aber trotzdem sehr angesprochen hat, die haben auf der Seite auch so Beschreibe irgendwie da im Background oder sowas, ja, und da haben Leute teilweise wirklich sehr ausführlich so über ihre Familien geschrieben, über sich, ihre Identität, welche Fragen sie gerade beschäftigen, und das hat mich so gecatcht damals, weil ich dachte so, manche Texte lesen ich halt auch so, dass man die auch selbst geschrieben haben könnte. Also auch wenn das so in der Masse schwierig ist, dann auf der One-on-One-Ebene ist es sehr gut, das so als Vehikel zu nutzen, mit diesen Menschen ins Gespräch zu kommen. Gibt es irgendwas, was du so aus der Russland-Deutsch-Community oder Deutsch-Russen-Community und von deiner Familie so vermisst, so bestimmte Musik, bestimmtes Essen, bestimmte Atmosphäre, was dir fehlt, oder was das Einzigartige macht und so auch auf der emotionalen Ebene, was so ein Zugänglichkeitsgefühl gibt? Ja, ich glaube, so dieses Gefühl von wirklich zu so einer ganz großen Gruppe, zu der Familiengruppe so dazuzuhören, also man kennt das ja vielleicht so in russischen Hochzeiten, 300 Leute und alle irgendwie zusammen und so, aber, ja, ich glaube das ist ein Gefühl, das habe ich mir dann eher so woanders geholt. Bei dem Essen ist es schwierig, weil ich Vegetarierin geworden bin, was auch natürlich einem Verrat gleichkommt, ist das mit dem Essen ein bisschen schwieriger. Ich hatte eine sehr, sehr gute Freundin, die irgendwie so, manchmal auch so, die russische Seele, das ist auch so was ganz Melancholisches, etwas, was sehr so nostalgisch ist, also manchmal, ich höre schon auch Musik oder so, oder Filme oder die Sprache, das hat schon was, also gerade so diese bis sechs Jahre alt sein, das ist viel Emotion, wenig Sprache und ich glaube, da fehlt einem schon manchmal was und man muss irgendwie gucken, was ist das ist etwas, das das einerseits ein bisschen ersetzen kann und andererseits, wo kann ich das irgendwie so füttern, ja, also welche Familie, also ich gucke irgendwie, es gibt so einen typischen Neujahrsfilm, irgendwie, das ist Joachim Parham glaube ich oder so, den gucken wir immer zu Neujahr, da habe ich irgendwie mit meinem Partner angefangen, manchmal zu Neujahr zu schauen, mit deutschen Untertiteln oder mit englischen Untertiteln, ja, und das so irgendwie auch ein bisschen, ja, zu genießen oder da auch mal drin zu schwelgen, was einem gut tut und sonst zu gucken, wo man vielleicht ähnliche Erfahrungen sich suchen kann. Ja, ich meine, es ist auch sehr wichtig für die Identität, dass viele, da wird auch sehr viel politisiert und bei den Türken, aber es sind ja eigentlich ja so aus der Familie, aus der Kindheit, so, was du gesagt hast, mit russischer Seele, kenne ich das ja auch, also, türkische Seele oder komplette Gegend ist ja auch so, das ist melancholische, das kennen ja auch viele nicht, also, das denkt immer, bist du traurig, wenn ich melancholische Musik höre? Nein, ich bin überhaupt nicht traurig, sondern das ist ja eine Form von Sachen zu verarbeiten, das macht mir auch Spaß, das versteht keiner, der das nicht kennt, zu genießen, traurige Musik zu hören, also, das ist auch nicht, ich finde nicht mal so, Melancholie ist nicht Trauer, also, das ist was anderes, also, Melancholie ist ja was ja, was Ästhetisches und in der türkischen Kultur wird ja auch irgendwie Racke getrunken und Gespräche gehen ein bisschen tief, es wird über Liebe, die ist ja nicht existiert oder die extrem weh tut oder Heimweh, Heimat, alles mögliche da wird so gesprochen, das ist halt in diesem Moment, das ist halt schön, das genießt man, also, es geht ja dazu, wie man trinkt, wie man spricht, also, das ist auch zulassen, deswegen kann ich das sehr gut verstehen und auch die russische Seele, ich kann es nicht, weil ich diese Seele nicht habe, ich habe eine andere Seele, aber ich habe mal auch zeitlang aufgelegt und ich habe auch so Balkanmusik aufgelegt, so ein bisschen, so eine Mischung aus den Richtungen so eine komplette Balkan und es ist ja auch so, das gibt ja so auf und ab und ich habe mich ja mal so, wenn ich aufgelegt habe, habe ich mir das den ganzen Abend so vorgestellt so wie so eine Dramaturgie, also wie soll das ablaufen und so weiter und dann ist ja auch viele Leute, die auch getanzt haben, jetzt merke ich mal, die diese Seele nicht haben die wollten immer das gleiche tanzen, so wie bei Techno, wo das auch eine bestimmte, auch hat bestimmten Reiz, da ist ja so wenn wir hochsingen, ist das mediativ, weil das immer so gleiche Beats sind, also gleiche Anzahl vor allem und bei der Musik ist es ja auf und ab, das heißt, es geht mal sehr hoch dann fällt es runter und dann geht es so langsam, das hat mir sehr gefallen, dann trinkt man zwischendurch einen Wodka und dann geht es wieder hoch, daran hat mich das erinnert, diese russische Seele, weil es auch in der auch dort auch so, das ist so wie das Leben ist so, das ist auf und ab und das leben die Menschen halt so und das genießen die auch und das ist halt glaube ich auch, was mir auch fehlt, deswegen kann ich das auch nachvollziehen aber gibt es so in Berlin Clubs, Restaurants, wo man das leben kann wo man so essen kann mit Wodka und Musik und so also Restaurants gibt es auf jeden Fall ich mag das Quartier 62 ganz gerne da haben sind auch immer mal wieder ukrainische Bands, Poetry Slam russische und so weiter und das war für mich auch so ein Aha-Moment von, also es hört sich jetzt total länglich an, aber wo ich so die ersten Mal irgendwie vielleicht mal da war und gesehen habe guck mal, es gibt ja auch so russische Hits da also ich kenne halt nur die vom Dorf so die irgendwie, ja so ihre Art sich zu kleiden haben und irgendwie so dieses sehr stereotype, irgendwie für mich Geschlechterbild fahren und irgendwie Autos und keine Ahnung und da aber zu sehen so, ach guck mal, es gibt ja auch offensichtlich bei russischen Menschen auch eine Derivität und es gibt vielleicht sogar russische Menschen, die ja Metal, keine Ahnung, ja also irgendwie das habe ich schon zum ersten Mal gesehen ich bin aber wenig ich sag mal so von einer russischen Community irgendwie angeschlossen in Berlin oder so, da wüsste ich gar nicht und das ist natürlich jetzt auch einfach mit dem Krieg gegen die Ukraine so eine Frage von ich höre jetzt sehr viel russisch auf den Straßen und ich habe da meine erste, mein erstes Gefühl dazu ist immer so Freund oder Feind ich weiß es nicht und ich habe das tatsächlich auch schon von ukrainischen Freundinnen gehört, dass die angegangen wurden also das irgendwie gesagt wurde, hier Putin macht euch alle, so nach dem Motto auf der Straße also deswegen ist es auch nicht so ein safe space quasi so, lange Zeit war das so, als ich aufgewachsen bin alles was irgendwie russische Sprache war alles was irgendwie so russisch aussah in Anführungsstrichen war eigentlich Familie also der innere Kreis das Zuhause war russisch und das Außen war deutsch und jetzt irgendwie die Leute einfach so russisch auf der Straße sprechen zu werden ist häufig so es ist irgendwie einem ganz nah, es ist irgendwie Zuhause und man weiß nicht woher kommen die Leute, wie sind die drauf und was für Gedanken und Wertvorstellungen haben die so und deswegen ist es nichts ja, was ich so glaube ich gesucht habe so eine russische Community oder russische Clubs oder so also Kaffee oder wie heißt das, Kaffeeburger oder so, ja ich war sicher mal an der Torstraße als ich jünger war, aber ja, das war nicht so ein Thema bei mir Es ist ja auch die größte Community in Deutschland alle denken, die Türken sind die Größte die russische Community ist größer als die türkische die russische Community in Deutschland auch sehr interessant, auch in der Wahrnehmung von vielen nicht, aber also sehr spannend ja, in der Wahrnehmung nicht, weil die auch alle unter Stealth-Modus teilweise laufen und ich glaube das ist in einer russischen Community schon, also auch schon auch viel so dieses pass dich an und fall nicht auf, also pass dich irgendwie sei deutsch, also irgendwie einerseits so bleib in unserer Community, pass dich nicht zu sehr an, aber so nach außen eher so ein wenig keine Ahnung wenig, ich zeige mich in meiner Andersartigkeit, sondern eher so mach dich eher unsichtbarer mein Eindruck ja, ich glaube, weil das auch möglich ist, also die türkisch-norabischen Menschen haben diese Möglichkeit nicht so auszusehen und dabei sind die auch sehr angepasst, aber die schaffen das halt nicht, also das ist auch so ein Vorteil, dass halt die weniger angepasst sind das stimmt nicht, aber die fallen halt mehr auf, es ist halt, es gibt also in der türkischen Community, wie auch wahrscheinlich in der russischen Community, die sind genauso heterogen wie die deutsche Community das wissen halt die anderen nicht, weil die sehen ja die, die sie sehen wollen und die sie nicht annehmen, dass sie türkisch sind die sehen sie nicht, weil sie es nicht annehmen, obwohl sie auch so sind, das ist so typisch also das ist auch diese Zuschreibungen also ich bin ja sehr international aufgewachsen, also international, wenn man das mit dem weißen Kontext heißt, ist das in verschiedenen Ländern gelebt und so weiter, ich bin so in der Arbeiterklasse sehr äh, ja also früher hab ich sehr kanackisch aufgewachsen, da waren halt Russlanddeutsche Jugos, also meine Jugend war so, und ich hab tatsächlich äh, ich hab da sehr wenige Unterschiede gesehen, muss ich sagen das war wirklich so, das war so, also die anderen haben das wahrscheinlich nicht gesehen, weil wenn so ein blonder Alex hieß und so weiter, dann war das halt nicht mehr so und viele haben ja auch die Namen verändert, also ich weiß nicht, ob das von den Eltern war oder von Einbürgern leichter war aber die haben ja ihre russischen Namen behalten, wenn wir in der Community waren also dann war der Evgenij und nicht irgendwie was anderes, und einige haben wahnsinnig unangenehm, weil sie auf dem, da haben wir sie ein bisschen geärgert weil sie deutsche Namen dann bekommen haben, so Waldemar oder so was kennst du wahrscheinlich, es gibt ja so, ich weiß gar nicht, so ein paar Namen, die so typisch dann weiß man, okay, eigentlich bist du doch aus Russland also genau also es war für mich auch irritierend, also ne, dass man irgendwie so seine Cousins kennt und da irgendwie Vanya und auf einmal ist da irgendwie Johann da denkst du auch so, ne, aber es ist halt eben, es ist so, auch so Poseform ne, also Vanya, Ivan Johann, also es ist dann irgendwie auch so, gerade bei den Deutschrussen auch viel so ne, den Ursprungsnamen auch wieder haben, also auch das Löwen war ja kein Löwen also es war in Russland, also der Ursprungsname war vermutlich Lewe, also auch irgendwie so ein bisschen Plattdeutsch, wie auch immer, Lewe und das Lewe wurde dann in Russland zu Leven also ne, so ein bisschen dieses Possessivänderung oder was das ist, also dieses En, die des Lewe und aus Leven wurde in Deutschland dann Löwen also auch da ist so der Bezug zum Namen auch irgendwie etwas verloren gegangen, also meine Schwester, die ist auch Lehner und dann, ich glaube offiziell ist sie Helena und findet den Namen ganz furchtbar und das steht irgendwie in Perso, aber überall ist sie Lehner, das macht natürlich auch was, ne, wenn die Leute, die dich kennen, wenn die dich also wirklich kennen, die irgendwie auch eher aus deiner Konjunktur sind, die nennen dich halt Lehner und die anderen nennen dich halt Helena oder Elena, war glaube ich auch zwischendurch mal genau und das gibt es noch in stärkerem Maße irgendwie Pola Nikolai, ja also so diese ganzen Änderungen und es ist ja irgendwie, wie werde ich angesprochen ist ja so das ganz ja so zentrale ist irgendwie, ne, also so, wer bin ich für die anderen und bei vielen ist das eben dann auch die Unterscheidung von meinem Außen-Ich und meinem Inner-Circle-Ich sozusagen. Ja, viele also assoziieren hier mit dem Namen sehr viel und es gibt auch immer mehr türkische Familien, die ihren Kindern Namen geben, die es im türkischen gibt und sagen die deutsche Variante, weil im türkischen gibt es ja alle Namen die es auch in der christlichen Welt gibt weil der christliche Name ist ja auch die muslimische, das war ja praktisch auch islamisch oder vorher islamisch es gibt ja nur eine Religion, deswegen gibt es ja also Jesus ist Isa und dann gibt es halt so Elias gibt es im türkischen Jakub und Jakob und einige sagen mein Kind heißt jetzt Jakob, weil das ist Jakob, aber das ist eigentlich Jakob kann man machen, ich habe das nicht so gemacht und der Grund war dann kann man halt die fragen, dass sie halt nicht so aussieht wie sie heißt also wenn man so dunkle Hautfarbe hat, bringt das ja gar nichts was soll das dann sein, also wenn man halt so aussieht und den Namen dazu dann ist es vielleicht gut aber ich dachte, meine Tochter wird ja wahrscheinlich anders gelesen, weil sie nicht zu der Mehrheit gehört von äußerlich, obwohl sie wahrscheinlich zur Mehrheit gehört, weil sie hier geboren ist, aber deswegen den Namen Nina, sehr sehr spannend wir sind schon schon sehr weit schade, weil das Gespräch macht wirklich sehr viel Spaß gibt es noch irgendwas sehr wichtiges was du noch mitteilen willst am Ende unserer Episode also ich glaube aus meiner Psychologie kann ich nur den Aufruf machen sucht euch die Communities sucht euch die Unterstützung es gibt nicht viele, aber es gibt die Psychotherapeuten, die auch irgendwie interkulturell aufgestellt sind und ich glaube die sind alle mit diesen Gefühlen diese Gefühle beschäftigen alle von uns und die müssen irgendwo hin und sich Unterstützung zu suchen, ist auf jeden Fall ein guter Weg, war so ein bisschen besser mit umzugehen vielen vielen Dank Nina es hat sehr viel Spaß gemacht danke, dass du meine Gäste warst und danke an alle, die wieder eine sehr lange Episode gehört haben und wie immer Kontaktdaten von Nina werden in den Show Notes sein falls ihr Fragen habt, gerne sie kontaktieren oder mich kontaktieren und danke für ihr Geduld und Interesse falls euch der Podcast, auch diese Episode gefallen hat würden wir uns über Bewertungen sehr freuen und ihr abonnieren das würde uns auch sehr freuen und ja, ich wünsche allen einen schönen Tag Gute Nacht, Guten Morgen Görüşürüz, ihr Akşamlar je nachdem, was ihr für eine Sprache spricht und wann ihr diesen Podcast hört Tschüss, macht's gut Outtakes