"Woher kommst du wirklich?"

Episode 21:Wie Community, Schule und Beruf Identität und Zugehörigkeit prägen // mit Andisheh Ebrahimnejad

Erdal Uğur Ahlatçı Season 1 Episode 21

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„Wenn das so ein Gespräch ist, die Person hat nicht mal Hallo gesagt und fragt mich, woher ich komme, je nachdem wie gut gelaunt ich bin an dem Tag, dann sage ich auch mal, ja, ich bin Deutsch.“ 

In dieser Episode erzählt Andisheh Ebrahimnejad u.a., wie sie mit der Frage nach ihrer Herkunft umgeht, besonders in unpassenden Momenten. Sie beschreibt das Gefühl, wie in einem Verhör zu stehen, und die ständige Notwendigkeit, sich zu erklären. Darüber hinaus spricht sie über die Reaktionen auf ihre Antwort „Ich bin deutsch“.

„Wenn ich sage, ich bin Iranerin, dann fragt man mich so historische Sachen über Iran, und ich denke, woher soll ich das denn wissen, ich habe jetzt nicht Iranistik studiert…“  Sie beschreibt das Gefühl, stets als Repräsentantin aller Iraner wahrgenommen zu werden und oft zu historischen oder kulturellen Themen befragt zu werden, die sie nicht beantworten kann, da sie keine Expertin für das gesamte Land ist. 

Wir sprechen auch über die Bedeutung der Umgebung und die Auswirkungen kultureller Vielfalt auf das Zugehörigkeitsgefühl. Andisheh teilt ihre positiven Erfahrungen in Berlin, wo sie in einer multikulturellen Nachbarschaft aufwuchs.

Wir diskutieren, wie die wiederholte Hinterfragung der Identität dazu führen kann, dass sich Menschen zurückziehen. Andisheh gibt Einblicke in ihre Erfahrungen am Arbeitsplatz, wo sie oft das Gefühl hatte, ihre religiösen Praktiken wie das Fasten während des Ramadans verbergen zu müssen, um als „deutsch“ akzeptiert zu werden.

Unsere Diskussion berührt auch die Unterschiede zwischen den Generationen und die sich wandelnden Einstellungen gegenüber Herkunft und Zugehörigkeit. Wie hat sich die Wahrnehmung von Identität und Zugehörigkeit über die Generationen hinweg verändert?

Andisheh schildert, wie sie ohne Deutschkenntnisse ankam und aufgrund der Sprachbarriere  zunächst in die erste Klasse eingestuft wurde, obwohl sie eigentlich in die vierte Klasse gehörte. Innerhalb von sechs Monaten lernte sie Deutsch und konnte in die richtige Klasse wechseln. Doch diese ersten Monate waren einsam und hart, da sie keine Freunde fand und oft verspottet wurde. Wie beeinflusst diese Einsamkeit die Entwicklung eines Kindes? 

Andisheh berichtet, wie sie und andere Schüler mit Migrationsgeschichte in spezielle Klassen gesteckt wurden, weil man ihnen von vornherein weniger zutraute. Doch entgegen den Erwartungen schafften es alle, die Klasse nicht nur zu bestehen, sondern auch weiterzukommen. 

Ein weiteres Thema unseres Gesprächs sind die Unterschiede innerhalb der iranischen Community in Deutschland. Andisheh berichtet von den Schwierigkeiten, die ihre Mutter als gläubige Muslima mit Hijab und sie als gläubige Muslimin innerhalb der Community hatten. Was bedeutet es, wenn man selbst in der eigenen Community Ablehnung erfährt? Wie findet man dann seine eigene Identität und Zugehörigkeit?

Infos über Andisheh:
https://www.linkedin.com/in/andisheh-ebrahimnejad/
www.dastanconsulting.com 

Andisheh ist Trainerin und Beraterin für stra

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Musik & Postproduktion:
Joscha Grunewald

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